13. Oktober 2021: Urteilsverkündung im Prozess gegen Jo und Dy

Antirepressionskampagne “Antifasschismus bleibt notwendig”


5 Jahre und 6 Monate, sowie 4 Jahre und 6 Monate – das ist das Ergebnis des sechsmonatigen Prozesses gegen die Antifaschisten Jo und Dy.

Am heutigen Tag endete nach 21. Verhandlungstagen der Prozess gegen die beiden mit einer Verurteilung.
Als Kampagne „Antifaschismus bleibt notwendig!“ hatten wir im Vorfeld der Urteilsverkündung erneut zur Kundgebung und solidarischen Prozessbegleitung am OLG-Gebäude an der JVA-Stammheim aufgerufen.

Bereits ab 5.00 Uhr morgens fanden sich circa 40 solidarische Prozessbeobachter:innen vor dem OLG in Stuttgart-Stammheim ein, um auch am letzten Prozesstag die beiden Antifaschisten Jo & Dy zu unterstützen und zu verhindern, dass Nazis in den Gerichtssaal gelangen können, was auch über den gesamten Verhandlungstag gelang. Weder über die Plätze der Presse, noch über die der Besucher:innen konnten Nazis in den Saal gelangen, und dies obwohl die Sitzung, anders als angekündigt im großen Verhandlungssaal stattfand.

Schon vor Beginn der Verhandlung brachten wir mit einer Kundgebung unsere Solidarität mit den Angeklagten zum Ausdruck und verdeutlichten noch einmal die Notwendigkeit von Antifaschismus in all seinen Formen. Wie an den bisherigen Prozesstagen grüßten wir Dy bei der Fahrt aus der JVA ins OLG Gebäude kurz vor Verhandlungsbeginn mit ca. 100 solidarischen Prozessbegleiter:innen.

Wenig verwunderlich fuhren auch anlässlich der Urteilsverkündung die Cops nochmal größer auf. Von Beginn an schikanierten sie, wie in der Vergangenheit, die Prozessbegleitung, sprachen Platzverweise aus und störten sich an diversem Kundgebungsmaterial.

Heute erschienen zur Abwechslung wieder einmal die Nazis rund um „Zentrum Automobil“ in Stammheim, die ihren groß angekündigten Unterstützungsaktionen zu keinem Zeitpunkt des Verfahrens gerecht werden konnten. Auch heute versuchten sie lediglich immer wieder Filmaufnahmen von der antifaschistischen Kundgebung zu machen, wurden dabei aber weitestgehend mit Transparenten und Fahnen abgeschirmt. Neben ZA-Kopf Oliver Hilburger waren ebenfalls von „Zentrum Automobil“ Christian Schickart, Thomas Scharfy, Andreas Brandmeier, Vidoje Anicic, Christiane Schmauder anwesend, sowie weitere Nazis rund um den faschistischen Medienmacher Simon Kaupert und IB/Compact-Nazi Paul Klemm vor Ort.

Zum Abschluss verabschiedeten wir Dy, und brachten mit einer lautstarken und kämpferischen Sponti kollektiv unsere Wut über das Urteil zum Ausdruck.
Denn klar ist: Unsere Solidarität endet nicht mit dem heutigen Urteil. Wir führen den Kampf unserer Genossen weiter und unterstützen sie weiterhin solidarisch!

Eine ausführlichere Einschätzung zum Urteil und Weiteres dann in Bälde.

Doch eines ist bereits jetzt klar: durchbrechen wir gemeinsam die Ohnmacht, die durch staatliche Repression entsteht. Beteiligt euch an den verschiedenen Solidaritätsaktionen und kommt am 23. Oktober nach Stuttgart. Tragen wir unsere Wut gemeinsam auf die Straße:

16.00 Uhr – Lautenschlagerstraße – Stuttgart Hbf

notwendig[at]riseup.net

Quelle: https://freiheit-fuer-jo.org/?p=1600