Worte in Solidarität mit Alfredo Cospito, von einem anarchistischen Gefangenen in Hamburg

Wie viele inhaftierte Mitstreiter*innen weltweit vor mir, möchte ich mich mit Alfredo Cospito solidarisch erklären. Ich befinde mich derzeit im Gefängnis Billwerder in Hamburg

Der italienische Staat will einen unbequemen Anarchisten lebendig in seinem Folter-Isolationsgefängnis-System „41bis“ begraben. Alfredo kämpft bis zuletzt mit einem Hungerstreik gegen seine Situation und gegen 41bis insgesamt. Dies ist die Fortsetzung eines Lebens voller Kampf. Alfredos Weg war auch hier im Norden präsent. Der Angriff auf den Atomboss Adinolfi, der Gerichtsprozess in Genua, Alfredos und Nicolas würdige, aufrechte Haltung darin und auch die schriftlichen Beiträge über die Jahre der Inhaftierung haben ihren Weg zu uns gefunden.
Weltweit, aber besonders stark in Italien, haben AnarchistInnen in den letzten Monaten gezeigt, dass wir an Alfredos Seite stehen. Dass wir ihn nicht still in den Händen des Staates sterben lassen werden. Alfredos würdevoller Kampf hat einen Moment geschaffen, der komplexer ist als der Kampf eines einzelnen Menschen um sein Leben.
Gemeinsam mit Alfredo schreien wir gegen eine gefühllose Gesellschaft,
dass ein freies Leben unter diesen Bedingungen nicht existieren kann!
Dass wir niemals eine Welt der Gefängnisse akzeptieren werden, weder 41 bis, noch reformistische Institutionen. Dass wir immer gegen Staaten, Grenzen und jegliche Herrschaft und Autorität kämpfen werden. Und in diesem, oft tragischen Weg, liegt für uns als Anarchisten eine Schönheit mit all der Angst, Freude, Wut, Liebe… der wir begegnen, die wir fühlen werden.
Eine Schönheit, in der wir uns wiedererkennen, egal wo wir landen werden.

Schulter an Schulter mit Alfredo!
Eine revolutionäre Umarmung von Herzen an die Gefährt*innen in den Gefängniszellen, auf der Flucht, auf den Straßen und in den Nächten.

Parkbank:
Buchnummer: 108/23/2
JVA Billwerder
Dweerlandweg 100
22113 Hamburg