Aus einem Brief von Musa Aşoğlu vom 10.10.2020

Musa Aşoğlu

Merhaba sevgili,

Zu den eingesackten Briefen:
Bisher wird nur die Post aus Griechenland angehalten, wegen der angeblichen zu vielen Beilagen. Der zuständige Sicherheitsdienst (SDL) in Billwerder weigert sich alle Anlagen kontrollieren zu lassen. Für sie sind die wöchentlichen Seiten (fast 50) nicht zu kontrollieren, da sie in türkischer Sprache verfasst sind … Diese Beiträge sind von verschiedenen Seiten, von Wochen- und Tageszeitungen, übernommen worden, die nicht in Deutschland, aber in der Türkei verkauft werden. Und der SDL sagt, wenn diese oder gleiche Infos über eine, durch die Vollzugsanstalt anerkannte Buchhandlung kommen, sollen die Infos an mich ausgehändigt werden. SDL denkt oder fantasiert, dass in den Beilagen vielleicht gefährliche Notizen über die Sicherheit der JVA Billwerder versteckt sind. Natürlich ist so eine Argumentation unlogisch und der SDL versucht mich für dumm zu verkaufen. Bei Erdal gibt es keine solche Probleme. (Er ist jetzt auch in Billwerder) Am Dammtor (Untersuchungsgefängnis) gibt es keine so eine strikte Zensur, obwohl die Generalbundesanwaltschaft alle eingehende Post kontrollieren lässt. Eigentlich meint der SDL, dass ich schon genug Infos empfangen habe und keine weiteren benötige.

Musa Aşoğlu
Justizvollzugsanstalt Billwerder
Dweerlandweg 100
22113 Hamburg