Musa Aşoğlu, 25. Oktober 2018
Zu meinen Haftbedingungen:
Ich bin immer noch in der Isolationsabteilung. Freistunde kann ich zwar mit einem Gefangenen machen, Post und Telefonate werden weiter kontrolliert.
Ich denke, das ist nicht das Ende der Isolationshaft, denn es gibt zwei existierende Iso-Maßnahmen: Zum einen bin ich von all den anderen Gefangenen isoliert und zum anderen bin ich von vielen Informationen von draußen abgeschnitten.
Ich habe das mal als interne und externe Isolation bezeichnet. Intern bedeutet, dass ich im Knast weder mit Mahmut Kaya, dem PKK-Mitgliedschaft vorgeworfen wird, noch mit Erdal Gökoğlu zusammenkommen kann. Das sind für mich Sonderhaftbedingungen.
Noch härter ist für mich die externe Isolation. So kann ich die Zeitschrift „Yürüyüş“ (Der Marsch) nicht beziehen. Ich kann auch nicht telefonieren, wann ich will. Die Post wird nicht vom Gefängnis kontrolliert, sondern von der BAW in Karlsruhe. Das hat zu Folge, dass ich die Post viel zu spät erhalte.
Zusammengefasst:
Meine Isolation ist durch politische Instanzen festgesetzt worden. Sie kann nicht durch juristische Mittel allein aufgehoben werden, sondern durch unseren politischen Kampf gegen diese Knastbedingungen.
Zur Zeit konzentriere ich mich auf die politische Verteidigung im Prozess.
Dabei geht es nicht nur gegen die Isolation und meine zu erwartende Verurteilung, sondern auch gegen meine mögliche Abschiebung in die Türkei und/oder USA.
Noch was zum Prozess:
Ein Antrag meiner Verteidigung wurde von dem Bundesanwalt Setton mit folgender Begründung abgelehnt:
„Ihr Mandant verteidigt sich hier im Verfahren. Aber er sagt nicht das, was wir hören wollen.“
Damit gibt er zu, dass die Isolation zur Aufgabe meines Kampfes, zur Kapitulation führen soll!
Dazu kann ich nur sagen: Keine Kapitulation! So oder so Sieg!
Zum GI 418:
Die Artikel zum „DHKP-C“- Verbot von Anwalt Meister und Mikhail waren zwar nicht mehr aktuell, aber trotzdem gut.
Özgür Tutsak Musa
P.S.:Ich bin glücklich, das Gianfranco Castellotti wieder frei ist. Liebe Grüße an ihn!