Rainer Loehnert zu seiner Situation

Rainer Loehnert, 17. November 2018

Die letzte Woche war hart für mich, denn am Dienstag, den 6. November wurde meine Doppelzelle von acht Einsatzkräften (Pfleger und Polizei) durchsucht. Danach Dopingkontrolle: Pinkeln in den Becher. Nach dem Essen und der Mittagspause erneute Urinabgabe am Nachmittag. Mittwochmorgen weitere Pinkelkontrolle für die ganze Station F2/2. Am Nachmittag Verhör durch Psychologin und Oberarzt.
Sie fragen mich: Was für Freunde ich im Innenbereich hätte? Was ich dort machen würde? Ob ich mit Drogen dealen würde ebenso mit Feuerzeugen und Waffen.
Ich sagte nichts, denn ich machte von meinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch.
Sie fragten weiter. Ich schwieg weiter. Bin dann auf meine Station gegangen. Ich dachte, jetzt kommt die Alarmgruppe. Mir wurde aber untersagt, den Innenbereich, also den Hof zu betreten.
Donnerstag führe ich ein erneutes Gespräch mit ihnen, ich forderte: Ein Einzelzimmer, keine erhöhte Dosierung von Medikamenten sowie den Zugang zum Hof. Das Gespräch verlief ruhiger und es gab keine direkten Fragen wie gestern.

Einschätzung
Ich bin weiterhin mit Nazis und Rassisten eingesperrt, die mich provozieren, angreifen und verletzen wollen. Ich werte das Vorgehen der Anstalt mich zu verwirren und zu brechen!
Diese alltäglichen Angriffe erinnern mich an Marco Camenisch´s Situation, dem 2013 ein Besuch verweigert wurde.
Ich betone nochmals, ich hasse Nazis und ihre Methoden und lasse mich nicht brechen! Das alles werte ich als Rechtsbruch. Aber was herrschendes Recht ist, ist dazu da, gebrochen zu werden.

Der Kampf geht weiter!