Reza Shahabi im Hungerstreik

Reza Shahabi ist Mitglied der Teheraner Busfahrergewerkschaft. Shahabi wurde zum ersten Mal im Juli 2010 verhaftet und für 19 Monate ohne Prozess in den Knast gesperrt. Nach 19 Monaten Knast ohne Prozess hat Shahabi einen Hungerstreik begonnen. Nach 20 Tagen bendete Shahabi auf Wunsch seiner Familie den Hungerstreik wegen gesundheitlichen Beschwerden. Zudem sicherte ihm das Gericht zu, bei Beendigung des Hungerstreiks in einem Krankenhaus behandelt werden zu können. Obwohl Shahabi seinen Hungerstreik beendete, wurde er nicht in ein Krankenhaus verlegt. Anschließend wurde Shahabi vom sogenannaten “Revolutionsgricht” zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Die Begründung für das Urteil lautete „Propaganda gegen das Regime“ und „Kollusion (Anstiftung; red.) für die Zwecke gegen die nationale Sicherheit“.
Shabai erhielt auch sieben Millionen Toman (Nationale Währung des Iran ~2.333 Dollar) Geldstrafe und politisches Betätigungsverbot. Im März 2012 wurde Shahabi aufgrund schwerer körplicher Verletztungen aus dem Gefängnis ins Krankenhaus gebracht. Seine Frau sagte damals, dass die Hälfte seines Körpers taub sei. Er wurde 120 Tage in Einzelhaft gesperrt, gefoltert und deswegen wurden sein Nacken und sein Rücken operiert.
Seitdem die Teheraner Busfahrer ab 2005 in Streiks getreten sind, wurde Shahabi immer wieder festgenommen, inhaftiert und mit Arbeitsverbot belegt. Jedes Mal hat er für seine Rechte gekämpft und versucht, die Rechte der ArbeiterInnenklasse durchzusetzen. Trotz seiner Krankenheit wurde er 2013 wieder inhaftiert und nach rund einem Jahr im September 2014 freigelassen. Shahabi hat seit zwölf Jahren Arbeitsverbot, aber er hat jedes Mal während seiner Haft mit Hungerstreiks gegen die Unterdrückung der ArbeiterInnenklasse im Iran gekämpft.
Nun wurde er am 9. August 2017 wieder inhaftiert und erneut zu einem Jahr Haft verurteilt. Am ersten Tag seiner Haft begann er einen Hungerstreik, der noch andauert.
Shahabi ist einer von hunderten ArbeiterInnen im Iran, die um ihre Recht auf Arbeitnehmerorganisationen, für ehrenvolle Mindestlöhne und gegen die Privatisierungspolitik sowie die Anti-Arbeiter-Politik kämpfen.
Shahabi schrieb am 26. November 2012 dem Leiter der Justiz im Iran: “Nach 19 Monaten in schändlicher Einzelhaft, leide ich aufgrund des Verhörs an schweren Schmerzen durch den Drucks auf den Nackenbereich.“ Er schrieb auch: „Warum werden unsere Grund- und Bürgerrechte als Gefangenen nicht eingehalten. Dies ist nichts anderes als die körperliche und geistige Zermürbung der Gefangenen und ein langsamer Tod.“

Shahabi, der farsi und aserbaidschanisch spricht, ist jetzt wieder im Rajai Shahr Gefängnis. Schreibt ihm:

Reza Shahabi
Alborz Province
Karaj
Gohardasht
Moazzen Blvd
Iran