„Freiheit und Würde“

[Redaktion]

Unter dem Motto „Freiheit und Würde“ sind seit dem 17. April, dem Tag der palästinensischen Gefangenen, 1500 Gefangene in israelischen Gefängnissen im Hungerstreik. Gefangene aller politischen Richtungen beteiligen sich daran, von Fatah bis zur PFLP.
Entgegen der staatlichen Aussagen schlossen sich, laut der „Palestinian Prisoners Affairs Commitee“, weitere Gefangene den Streikenden an. Einige ihrer Forderungen beinhalten die Regelung von Besuchsrecht, ausreichende medizinische Versorgung, das Recht auf Bücher und Zeitschriften, die Möglichkeit einen Schulabschluss zu machen, das Beenden der Isolationshaft und das Aussetzen der Administrativhaft.
Derzeit befinden sich laut der palästinensischen Menschenrechtsorganisation Adameer 500 Gefangene in Administrativhaft. Das heißt, dass diese sich Gefangenen ohne Anklage und Verfahren für sechs Monate in Haft befinden. Es besteht die Möglichkeit, dass diese Administrativhaft jeweils um weitere sechs Monate verlängert werden kann.
Die israelischen Behörden sind nicht zu Verhandlungen bereit und antworten mit Repression gegen die streikenden Gefangenen.
Den AnwältInnen der Gefangenen wird der Kontakt zu ihren MandantInnen verwehrt. Bisher war es nur drei Streikenden möglich, ihre AnwältInnen zu sehen. Das Eigentum wird konfissziert. Gefangenenverlegungen und Isolationshaft sind weitere Maßnahmen der israelischen Regierung, um sowohl den Willen der Streikenden zu brechen wie auch eine mögliche, weitere Ausbreitung des Streikes einzudämmen.
Weltweite Solidaritätsbekundungen, Kundgebungen, Demonstrationen und Veranstaltungen haben stattgefunden und sollen auch weiterhin stattfinden. In Bethlehem kam es nach einer Solidaritätsdemonstration zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstrierenden und israelischen Kräften.
2014 war der letzte große Massenhungerstreik. Er dauerte zwei Monate und richtete sich gegen die Administrativhaft.

Knastkampf ist Klassenkampf
Widerstand ist kein Verbrechen
Freiheit für alle politischen und sozialen Gefangenen