Dieser Redebeitrag wurde auf einer Demonstration am 10. März 2018 von der PAM gehalten.
Proletarische Autonomie Magdeburg
Freunde, GenossInnen und Genossen, seit mehreren Wochen greift die zweitgrößte Nato Armee, die Türkei, den Kanton Afrin, Teil der Freien Föderation Nordsyrien – Rojava an und genießt dabei den Schutz und die Unterstützung ihrer NATO-Partner wie der USA oder der BRD. Außerdem trifft sie Absprachen mit der EU, Russland, Iran. Die Liste der Staaten ließe sich fast beliebig fortsetzen.
Für uns als Revolutionäre in der BRD heißt die Aufgabe Solidarität, wir müssen die deutsche Kriegsmaschinerie behindern, Seite an Seite mit unseren kurdischen GenossInnen stehen in Anbetracht der Reaktion und Repression, die der Staat gegen alle revolutionären Kräfte hier in der BRD entfaltet. Der Krieg gegen Afrin beginnt hier, im Gefechtsübungszentrum – Schnöggersburg, in der Altmark, unweit von Magdeburg. Hier trainieren sämtliche Nato-Armeen, also auch die Türkei, die urbane Aufstandsbekämpfung und hybride Kriegsführung.
Hunderte Leopard 2-Panzer und unzählige Handfeuerwaffen aus deutscher Produktion sind im Krieg gegen die Bevölkerung von Afrin im Einsatz. Mit dem §129b, der laut deutschem Recht die Mitgliedschaft, Unterstützung oder Werbung einer ausländischen, terroristischen Vereinigung bestraft, werden dutzende Revolutionäre aus Kurdistan oder der Türkei in deutsche Gefängnisse gesperrt. Mit Zuckerbrot und vor allem der Peitsche geht der deutsche Staat seit Jahrzehnten gegen die kurdische Bewegung hier vor Ort vor. Sie erlaubt nach vorläufigen Verbot wieder die Flaggen der YPG-YPJ, um gleichzeitig die Verlagsräume des Mezopotamia Verlages wegen PKK-Verdacht zu durchsuchen und das zentrale Newroz-Fest in Hannover zu verbieten. Der Faschismus zeigt auch in Europa seine ersten zarten Triebe. Wir können es bloß immer wieder wiederholen. Parlamentarismus und Faschismus sind zwei Seiten der gleichen Medaille. Des Kapitalismus.
Die Revolution in Kurdistan-Rojava ist eine internationalistische. Hunderte Revolutionäre aus aller Welt sind nach Rojava gegangen, um von der Revolution zu lernen, der Revolution ihr Wissen zu geben, sie zu verteidigen und für sie zu kämpfen!
Noch vor dem Angriff auf Afrin bombardierte der türkische Staat Gebiete in Rojava. Bei solch einer Bombardierung wurde Anton Leschek, Kampfname Zana Ciwan, am 26.11.2016 ermordet. Zana Ciwan ging von Magdeburg aus nach Rojava, um die Revolution dort zu verteidigen und kämpfte in den Reihen der Volksverteidigungseinheiten YPG gegen den Islamischen Staat.
Am 6.3.2018, vor 4 Tagen also, wurde der isländische Anarchist Haukur Hilmarsson, Kampfname Sahin Hosseini, durch Artillerie-Beschuss in Afrin ermordet. Er kämpfte an der Front in Afrin in den Reihen des Internationalen Freiheitsbatallions. Trotz aller Versuche seiner Genossen konnte sein Leichnam wegen des massiven Beschusses durch die türkische Armee nicht geborgen werden
Ivanna Hoffman war als Revolutionärin nach Rojava gegangen, um unter der Flagge der MLKP für die Befreiung der Frau und für den Kommunismus zu kämpfen, als sie am 7.3.2015 durch den Islamischen Staat ermordet wurde. Dieser Islamische Staat kämpft nun unter anderem Namen für die Türkei.
Dies sind nur drei der vielen internationalen Märtyrer, die im Kampf für die Revolution gefallen sind. Ganz zu schweigen von den hunderten von Märtyrern aus den Reihen der YPG-YPJ, der SDF und all der anderen revolutionären Kräfte. Der wahre Grund des Angriffes der faschistischen Türkei ist die Zerschlagung dieser fortschrittlichen Revolution. Es ist ein imperialistischer Angriff auf die Errungenschaften, die in Rojava erkämpft wurden. Frauenbefreiung, Selbstorganisation, Rätestrukturen und Autonomie!
Wir dürfen nicht zulassen, dass der türkische Faschismus Erfolg hat. Dafür müssen wir hier in der BRD eine neue Front errichten, die sowohl auf die Türkei als auch ihren Partner, die BRD, Druck ausübt und so unsere GenossInnen in Afrin entlastet werden.
Schulter an Schulter gegen den Faschismus!
Es lebe der Widerstand in Afrin!
Şehîd namirin!