Der Kampf der RAF und die Situation aus heutiger Unbeugsamkeit

Manfred „Iceman“ Peter, 19. September 2017

Die zeitgeschichtlichen Abläufe sind mir bekannt. Aus heutiger Sicht stellt der Verlust dieser Menschen ein Desaster für die linke Szene bzw. das linke Spektrum dar. Der Tod dieser linken Aktivisten ist die Zielsetzung der damaligen Regierung und wird bis heute in der herrschenden Clique begrüßt. Aus dem zivilen Ungehorsam wurde dann der revolutionäre Kampf der RAF.
Alle RAF-Insassen, die während der „Todesnacht“ in Stammheim waren und ums Leben kamen, sind nicht eines natürlichen Todes bzw. eines Suizids gestorben. Soviel ist sicher und hiervon kann Mensch ausgehen.
Zumindest kann ich das für die RAF-Gefangenen in Stammheim erkennen. Zwei Zeitzeugen, die ich persönlich kenne, waren damals gewöhnliche Insassen in Stammheim und berichteten mir vor ca. zwölf Jahren von derselben Geschichte in der Todesnacht.
Nachts flog ein Polizei-Helikopter ins Gelände der JVA. Es stiegen drei Bundesgrenzer, deren Größe mit etwa 1,80m angegeben wurde, aus dem Heli. Später, kurze Zeit nach ihrem Ankommen, wurde in den betreffenden Zellen die Musik laut gestellt und am nächsten Tag fand man die RAF-Mitglieder tot in ihren Zellen.
Jutta Ditfurth (Die Grünen) aus Frankfurt a. M. Erhielt von mir ein detailliertes Schreiben hierzu, nachdem sie die Biographie von Ulrike Meinhof veröffentlichte.
Für die heutigen Kämpfe des linken Spektrums in der BRD bedeutet dies, dass Mensch die RAF in Erinnerung behalten möchte. Die linke Szene in der BRD wird immer Zielscheibe des Staates bleiben. Mensch kann sich nur entweder „dafür“ oder „dagegen“ positionieren. Eine andere Wahl hat Mensch nicht. Ich sagte früher schon, bei anderer Gelegenheit: „Widerstand braucht Mut.“
Ein Staat, in dem es offiziell keine Anwendung der Todesstrafe gibt, darf natürlich auch unter dem Gesichtspunkt des vermeintlichen „Terrors“ nicht dazu übergehen, wahre Opposition zu eliminieren. Die Sozialdemokraten wie Helmut Schmidt sind schon immer äußerst fragwürdig gewesen und glänzen keineswegs durch die tödlichen Entscheidungen, die damals getroffen worden sind.
Zur SPD darf Mensch bei sicherheitspolitisch relevanten Angelegenheiten kein Vertrauen haben.
Mensch sollte gewiss aus der RAF keinen Kult machen, aber Mensch soll niemals übersehen, das wir uns als linksgerichtete Aktivisten oder als autonome Anarchisten im gleichen Fahrwasser befinden wie diese Leute damals.
Und Mensch darf nicht übersehen, dass die RAF-Leute uns vorweg marschiert sind; wir folgen auf unsere Art und Weise, jeder nach seinen Fähigkeiten und seinem Geschick.

Der Kampf geht weiter