Netzwerk Freiheit für alle politischen Gefangenen, Hamburg und Magdeburg
Am 14. Oktober fand unter dem Motto „Eine Stimme – Ein Herz gegen Rassismus” – ein Festival in Düsseldorf statt. Diese Veranstaltung wurde schon am Anfang durch den Repressionsapparat sabotiert und mit drakonischen Auflagen versucht zu verhindern, z.B wurde erst einige Tage vorher der Veranstaltungsort genehmigt. Während des Festivals mussten die Zwischen-und Rückwände der Zelte abgebaut werden, Tische waren genehmigt doch, die dazu gehörigen Bänke wurden verboten. Bei dem Thema Verpflegung konnten sich die Schergen nicht einigen. Zunächst war die Ausgabe von Getränken und Essen untersagt, dann erlaubt, jedoch nicht stationär und ohne Entgegennahme von Spenden.
Des weiteren intervenierte die Polizei nicht bei der Provokation einiger Erdoğan-Anhänger. Ziel dieser Attacke war es, das Konzert zum Abbruch zu bringen. Ein Genosse wurde kurzfristig festgenommen. Zudem erstattete die Polizei eine Anzeige „gegen Unbekannt“; da auf einem Transparent unsere Genossen Musa Aşoğlu und Erdal Gökoğlu abgebildet waren, welchen in Hamburg wegen des Paragraphen 129b der Schauprozess gemacht wird.
Beiden droht nach einer Verurteilung bis zu zehn Jahren die Abschiebung in die Türkei bzw. in die USA! Ebenso war der Verkauf der in Türkei erlaubten Zeitschrift „Yürüyüş“ (Marsch) verboten und Grup Yorum durfte sechs ihrer Lieder nicht spielen.
Mit diesen Maßnahmen versucht der repressive Staatsapparat Verstöße gegen die Auflagen zu provozieren, um spätere Veranstaltungen, auf denen die Revolutionäre Band Grup Yorum auftritt, zu untersagen. Trotz all dieser Angriffe fand das Festival mit ca. 800 Besucherinnen statt.
Wir vom „Netzwerk Freiheit für alle politischen Gefangenen” beteiligten uns mit einem Infostand an dem Festival. Des weiteren haben zwei Genossen von uns auf der Bühne von einer Prozessdelegation gegen inhaftierte linke AnwältInnen aus Istanbul berichtetet.
Trotz dieser anhaltenden Kriminalisierung wird es weiter Konzerte mit Grup Yorum geben!
Wie rufen deshalb alle fortschrittlichen und linken Menschen auf, weitere Konzerte hier zu ermöglichen! Wir vom Netzwerk Freiheit für alle politischen Gefangenen freuen uns auf das nächste Festival.
Nieder mit dem Feindstrafrecht!
Nieder mit der autoritär-patriarchalen-Klassenjustiz!
Freiheit für unsere Leute!