#418 | Vorwort Oktober 2018

Liebe Leserinnen und Leser,

im Schwerpunkt dieser Ausgabe befassen wir uns mit dem seit nun 20 Jahren bestehenden Verbot der DHKP-C. Die nicht abreißende, staatliche Verfolgung von angeblichen Mitgliedern der DHKP-C in der BRD hatte uns dazu bewogen, die fortwährende Repression genauer zu beleuchten. Zum thematisch naheliegenden, 25-jährigen Verbot der PKK in der BRD haben wir einen Aufruf von Azadî abgedruckt, worin zu einer Konferenz eingeladen wird.
Folgend möchten wir Informationen weitergeben, die uns erst kurz vor Redaktionsschluss erreicht haben:
Erdal Gökoğlu hatte wiederholt Migräneanfälle während seiner Gerichtsverhandlungen. Nach einem Anfall am 15. Juni erlitt er weitere Anfälle am 14. September sowie am 20. und 21. September. In allen Fällen musste die Gerichtsverhandlung unterbrochen werden.
Mitglieder unserer Redaktion hatten in Istanbul einen Prozess gegen revolutionäre Anwältinnen des Halkın Hukuk Bürosu (Anwaltskanzlei des Volkes) besucht, den wir in diesem Heft dokumentiert haben. Wie wir erfahren haben, wurden gegen 12 der 17 Anwältinnen, die am 14. September freigelassen worden waren, mittlerweile wieder Haftbefehle ausgestellt. Die nächsten Prozesstage sind am 19. und 20. Februar 2019.
Die Gefangene Hülya A. aus der JVA Willich, von der wir einen Beitrag in unserem Heft dokumentiert haben, schrieb uns, dass sie das Gefangenen Info und andere linke Zeitschriften wieder beziehen könne.
Rainer Loehnerts Anhörung am 13. September ist negativ entschieden worden, d.h. er bleibt auch nach 32 Jahren weiter in der Forensik. Seine Anwältin hat noch einen Verlegungsantrag nach Herne, Dortmund oder Hamburg gestellt.
Auch Manfred Peter hatte eine Anhörung am Freitag, den 14. September. Das Ergebnis werde Ende des Monats bekanntgegeben.
Es gibt noch sieben Gefangene, die wegen Aktivitäten gegen den G20 in Hamburg inhaftiert sind. Drei sind in der JVA Billwerder. Einer ist in Fuhlsbüttel und drei weitere im Untersuchungsgefängnis.

Wir freuen uns, dass nun auch Steve, Tim und Max mittlerweile aus dem Knast sind und wünschen ihnen alles Gute.

Für eine Gesellschaft ohne Knäste!

Eure Redaktion