Redaktion
Anfangs eine Richtigstellung: Wir hatten irrtümlich berichtet im GI 449, dass er Krebs hat. Wir bitten das zu entschuldigen! Ob er Nierenkrebs hat, ist nicht klar. Da er bisher keine Untersuchung vorgenommen worden ist.
Richtig ist: Ärzte in Italien haben den Verdacht auf Krebs in Blase und Niere gestellt. Aufgrund dieses Verdachts wurde er in einer Berliner Klinik untersucht. In der Blase wurde kein Krebs gefunden. Es wurde eine Biopsie der verdickten Blasenwand genommen. Die Nieren müssen noch untersucht werden!
Dafür müssen wir ebenso gemeinsam kämpfen, wie auch das seine Hungerstreik-Forderungen endlich erfüllt werden:
Erhalt der Zeitungen „Gefangenen Info“, „Rote Hilfe- Zeitung“ und des weiteren Zugang zu seinen Mal- und Bastelutensilien. Unter dem Vorwand, dass er „linksextremistische Symbole“ malen und herumzeigen könnte, ist es ihm als einzigen Gefangenen nicht erlaubt zu malen und zu basteln. Die Restriktionen und Schikanen der JVA, des Anstaltsleiters und der Vollzugsleitung richten sich gegen Andreas’ Gesinnung und rebellische Geschichte.
Ganz generell will sich Andreas mit seinem Hungerstreik auch gegen die schlechten Haftbedingungen in der JVA Tegel wehren und für die Gerechtigkeit gegenüber allen Gefangen kämpfen: So erhalten die Gefangenen kein extra Wasser oder Tee, wie in anderen JVAs üblich, sondern können nur das Wasser aus den verkalkten Boilern beziehen. Generell ist das Anstaltsessen von schlechter Qualität und oft so versalzen, dass es ungenießbar ist und zu gesundheitlichen Problemen bei den Gefangenen führt. Darüber hinaus sind die Besuchszeiten gerade für die arbeitenden Gefangenen miserabel verteilt, da man nur an Montagen und Dienstagen, sowie jedem zweiten Wochenende besucht werden kann. Das bedeutet, dass Besuchstermine oft weit im Vorhinein ausgebucht sind. Zudem hinaus müssen sich Gefangene wie Andreas erst „bewähren“, bevor ihnen ein Langzeitbesuch genehmigt wird.
Andi bedankt sich für die Unterstützung, die Demos und die Briefe! Er will sich auf keinerlei Kompromiss einlassen! Doch der nun mehr als über vier Wochen andauernde Hungerstreik zehrt an Andreas ohnehin schlechter gesundheitlicher Verfassung.
Andreas freut sich weiterhin über Briefe und Karten!
Andreas Krebs
JVA Tegel
Seidelstr. 39
13507 Berlin