Erdal Gökoğlu

Wir veröffentlichen einen Brief von Erdal Gökoğlu zu den jüngsten Vorfällen im Krankenhaus. Auf Seite 32 findet ihr weitere Infos zu Erdals aktueller Situation. (Red.)

Ich wurde dazu gezwungen, mich mit Handschellen und Fußfesseln einer MRT (Tomografie; Red.) zu unterziehen. Rechtlich und medizinisch stellt eine solche Behandlungsmethode ein Verbrechen dar!
Seit dem Tag meiner Inhaftierung habe ich ununterbrochen Probleme mit meinen Behandlungen. Zweifelsohne sind diese Probleme nicht losgelöst von der Isolation zu betrachten, in der ich mich befinde. Leider wird das als Teil der Angriffe fortgesetzt, um mich zu brechen.
Am 8. Januar 2019 wurde ich unter hohen Sicherheitsvorkehrungen zwecks eines Gehirn-MRT in Handschellen und Fußfesseln ins Krankenhaus gebracht. Sie haben versucht, mich in die Tomografie-Maschine zu stecken, ohne die Ketten abzunehmen. Als ich dagegen protestierte, wurden mir die eisernen Handschellen abgenommen und durch Plastikfesseln ersetzt. Sie haben versucht, mich diesmal in Hand- und Fußfesseln in die Maschine zu stecken. Was wichtiger ist; der behandelnde Arzt hat ebenfalls nicht eingegriffen!
Ich habe mich widersetzt, indem ich erklärte, dass solche Behandlungsmethoden unmenschlich sind. Ich habe es nicht akzeptiert. Natürlich wurde ich ohne Tomografie und Behandlung wieder zurück ins Gefängnis gebracht.
Es ist nachvollziehbar, dass Polizisten und Wärter bis zu einem bestimmten Punkt solche unmenschliche Praxis und Folter aufzwingen! Was mich verwunderte, war der Arzt, der einen hippokratischen Eid abgelegt hatte und Teil dieser Folter wurde.
Das heißt also, dass es in Deutschland noch Überreste von Mengele gibt.
Die Würde des Menschen wird die Folter besiegen!
Gesundheit und Behandlung sind Menschenrechte! Sie dürfen nicht unterbunden werden!

Liebe und Gruß