Margrit Schiller über Dimitris

Margrit Schiller, ex politische Gefangene und 18 Jahre im Exi in Latein Amerika. Dimitris übersetzte ihr Buch „Es war ein harter Kampf um meine Erinnerung“

Politisch zu sein bedeutet mit dem eigenen Leben Wirkung zu suchen, nicht in der Bedeutungslosigkeit verloren zu gehen, sich nicht zu ergeben.
Und grundlegend dabei ist es füreinander sichtbar zu sein.Eine unverzichtbare Basis für Solidarität.
Daran hat Dimitris immer gearbeitet.
Von der Gefängniszelle aus hat er immerwieder Impulse gegeben, damit Kämpfer aus anderen Ländern nach Griechenland kamen um von ihren Erfahrungen zu erzählen. Aus Uruguay, aus dem Baskenland, aus Deutschland. Er hat in der Zelle im Keller des Athener Hochsicherheitsgefängnisses ein Buch über seine Geschichte, seinen Kampf und seine politischen Vorstellungen geschrieben. Und er hat Bücher aus dem Spanischen übersetzt, die er wichtig fand. So bin auch ich nach Griechenland gekommen, auf Einladung von Dimitris, nachdem er mein Buch übersetzt hatte. Ich durfte ihn nie sehen, eine Besuchserlaubnis wurde mir verweigert, aber wir waren für einander sichtbar. Eine große Ermutigung für mich.
Dimitris steht für die tiefe Überzeugung leben und kämpfen zu wollen,
auch wenn es den eigenen Tod bedeuten kann. Er hat sich mit seinem Leben in die Verantwortung gestellt, für seine politischen Überzeugungen alles zu geben.
Wir brauchen solche Menschen.