Zur 2/3 Anhörung des Gefangenen Aşoğlu vor dem OLG Hamburg

Redaktion

Seit 2013 wurde nach Musa Aşoğlu aufgrund seiner politischen Aktivitäten, per Kopfgeld in Höhe von 3 Millionen US-Dollar u.a. von den USA, gefahndet. Musa wurde am 2. Dezember 2016 in Hamburg inhaftiert und ist zu 6 Jahren und 9 Monaten Knast verurteilt worden.
Am 19.05.2021 hatte Musa vor Gericht seine 2/3 Anhörung. Draußen fand parallel eine Kundgebung für seine Freilassung statt.

Vom Staatsschutzsenat wurde Musa gefragt, wie er sich zu Gewalt verhalten würde. Musa und auch sein Anwalt Yener Sözen haben vertreten, Gewalt gegen den Faschismus in der Türkei sei ein legitimes Mittel.
Da der zweistündige Prozess nicht öffentlich war, berichtete uns sein Anwalt, nach der Verhandlung auf der Kundgebung, vom Prozessverlauf. Aufgrund Musas kämpferischer Erklärung ist es ist klar, dass er nicht vorzeitig rauskommen wird. Das Urteil wird dem Anwalt schriftlich mitgeteilt.

Dazu veröffentlichen wir einem Brief von Musa Aşoğlu vom 24.05.2021

Von der Kundgebung vor dem dem Gericht, anlässlich meiner Anhörung wegen 2/3, habe ich weder die Reden noch die Musik hören können. Allerdings konnte ich Euch sehen, als ich vom Knast Billwerder zum Gericht transportiert wurde. Das alles hat mich sehr gefreut und vielen Dank an alle, die gekommen waren!

Ich denke, dass Dir erzählt worden ist, wie die Verhandlung verlaufen ist.
Die Richterin hat mich gefragt, ob ich den bewaffneten Kampf gegen das faschistische Regime legitim finde. Als ich das Bejahte, meinte die Staatsanwaltschaft, Aşoğlus Position hat sich diesbezüglich nicht geändert!
Beim Transport durch die Stadt fand ich es übrigens sehr unangenehm, dass so wenig Menschen auf den Straßen waren! Autos hingegen waren zahlreich wie immer zu sehen!