Grüße an die politischen Gefangenen aus der RHI-Konferenz März 2019

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Rote Hilfe International

Die jährliche Zwischenkonferenz der RHI fand vom 30. bis 31. März statt. Dies in einem sehr lebendigem politisch-sozialem Klima, mit starken Spannungen in den europäischen Gesellschaften sowie im Nahen Osten, mit wechselseitigen Auswirkungen. So wurde zum Auftakt der Konferenz, am Vorabend, während eines gutbesuchtem internationalistischen Treffens, eine lebendige Hommage an die beiden jüngsten Opfer an der Rojava-Front ausgesprochen: Genosse Orso Tekoser von der Tekosina Anarsist Brigade und Kommandant Baran Serhad von der MLKP. Ihre auf verschiedene Weise wichtige Rolle, hat zu einem Engagement mit grossem Mut und Konsequenz geführt. Sie sind als Kämpfer der revolutionären proletarischen Sache gefallen. Verschiedene Organisationen die Teil dieser Front sind haben das bezeugt, von den beiden zitierten Gruppen zur TKP/ML-TIKKO bis hin zur RHI selbst, die stark in die Unterstützung dieser revolutionären Glut investiert.
Auf der Konferenz wurden die verschiedenen nationalen Realitäten vorgestellt und reflektiert: sowohl die teilnehmenden als auch die, die aus Basis von gemeinsamen politischen Interessen beruhen und die Beziehungen, die sich seit einiger Zeit in der Entwicklung befinden. Überall zeigen sich die gleichen Grundtendenzen, denn es breitet sich eine systematische Repression aus. Sie verschärft sich, sowohl auf legislativer Ebene als auch in Bezug auf die Polizeipraxis. Die Ernsthaftigkeit dieses qualitativen Sprungs erklärt sich wahrscheinlich aus einer präventiven konterrevolutionären Absicht, die aber nicht durch das Niveau des sozialen Konflikts gerechtfertigt ist (außer natürlich im französischen Fall). Tatsächlich geht diese repressive Eskalation mit der massenreaktionären Mobilisierung – Rassismus, Neofaschismus und imperialistischer Suprematismus – einher, ebenso wie mit dem Versuch, das weit verbreitete soziale Unbehagen zu kanalisieren und einer möglichen Entwicklung in Bezug auf Klasse und Revolution zu entziehen.
Zuweilen wir auch eine bemerkenswerte Reaktion und Wiederaufnahme der Mobilisierungen unseres proletarischen Lagers erleben. Die starke Antwort aus Turin auf die Schliessung des besetzten Kindergartens („Asilo occupato“) und die damit verbundenen Haftstrafen wurde ausgeweitet und inhaltlich vertieft. Sie kreuzt sich mit anderen Fronten, die der Arbeiter (wo Anklagen und Verhaftungen für einfache Streikposten vor Gericht gestellt werden), die Front gegen die Unterdrückung von Geschlecht und Patriarchat, die in vielen Ländern zu einer großen Bewegung geworden ist, bis hin zur internationalistischen Front. Themen, die angesichts der aktuellen Klassenzusammensetzung und der so genannten wirtschaftlichen und sozialen Globalisierung die gleichen Protagonisten der verschiedenen Kämpfe integrieren und miteinander verflechten. Proletarische Themen, Antirassismus, Geschlechterbefreiung, Antiimperialismus und grenzüberschreitende Solidarität berühren und nähren sich gegenseitig. Eine Situation, die in unterschiedlichem Masse, heute in vielen Ländern üblich ist.
Dies ist das zusammenfassende Bild eines immer härteren Konflikts, der unsere Gesellschaften durchzieht.
In diesem Zusammenhang stellen wir unsere Mobilisierungen und unsere Strategie der internationalistischen Solidarität dar, weshalb wir unsere Interventionen zur Unterstützung der revolutionären Gefangenen in Griechenland, Deutschland, Frankreich, Italien, der Türkei und Kurdistan mit spezifischen Kampagnen fortsetzen und sie mit dem umfangreichsten Widerstand gegen Massenunterdrückung (siehe oben) verbinden. Während der Zusammenhang zu Rojava anspruchsvoller und voller Implikationen ist, als Teilnahme an einem entfalteten revolutionären Prozess. Ohne andere Verbindungen mit entfernteren, aber sehr wichtigen Szenarien wie dem indischen zu vergessen.
In allen Fällen versuchen wir, unser gemeinsames Interesse an der Entwicklung der laufenden revolutionären Prozesse oder an den Klassenkräften zu bekräftigen, die für ihre Öffnung kämpfen und arbeiten. Die Unterstützung für euch, die militanten Gefangenen, sehen wir im Rahmen dieser Verpflichtung und dieser Strategie bestätigt. In diesem Sinne senden euch die Mitglieder der Konferenz ihre herzlichsten Grüsse und ihre ganze Solidarität.

Wir stellen uns gegen Repression, wir verteidigen Klassenkampfgefangene!

Gegen Imperialistische Unterdrückung und Rassismus, internationalistische Solidarität!

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