#421 | Vorwort Febrauer 2019

Liebe Leserinnen und Leser,

unser Blättchen hat nun ganze 30 Jahre auf dem Buckel und diese Ausgabe steht ganz im Zeichen dieses Jubiläums. Aber wie auch Thomas Meyer-Falk in seinem Beitrag zum Gefangenen Info geschrieben hat, würden auch wir Verhältnisse begrüßen, die auf ein solches Heft nicht mehr angewiesen sind. An dieser Stelle bedanken wir uns bei allen, die das Info über die Jahre hinweg unterstützt und auf den Beinen gehalten haben. Danke.
Aber nun zu einigen aktuellen Meldungen:
Am 31. Januar war bei Andreas Krebs eine Nierenblutung beider Nieren diagnostiziert worden. Die Knastleitung in Neapel verweigert ihm die Behandlung im Krankenhaus. Andreas befindet sich seit dem 2. Februar in einem Hungerstreik. Schreibt Andreas:

Andreas Krebs | Sez. 1 Stz.1 | Sez. Mediterraneo
(CASA CIRCONDARIALE SECONDIGLIANO)
Via Roma Verso Scampia, 250
Cap 80144 Napoli (NA) | Italien

Nachdem Lisa am 21.12.2018 von Willich nach Madrid ausgeliefert wurde und sich in Isolationshaft befunden hat, haben wir vor einigen Tagen einen Brief von ihr erhalten, wo sie uns mitteilt, dass Ihre Postkontrolle endlich aufgehoben wurde und sie jetzt im Normalvollzug in Madrid ist. Ihr geht es gut und sie ist stark.

Lisa Dorfer | Módulo 13 | Carretera M 609, km 3,5
28971 Soto del Real | Spanien

Muzaffer Doğan befindet sich seit dem 25. Januar im offenen Vollzug und wird am 10. Juni entlassen. Er hat noch keine Vollzugslockerungen erhalten, schrieb er am 10. Februar. Über die Lockerungen entscheidet die Vollzugskonferenz.

Muzaffer Doğan | Weststr.16 | 33192 Dellbrück

Der Gefangene Zeki Eroğlu ist Anfang Januar aus dem Knast Hamburg-Billwerder entlassen worden. Er war wegen angeblicher „PKK“- Tätigkeit in einem §129b-Verfahren zu 2 Jahre 9 Monate Haft verurteilt worden.
Die G20-Gefangenen Can und Halil sind seit dem 14. Februar wieder frei!
Nero ist seit Ende Januar wieder in Freiheit. Er ließ sich nicht einmachen, lehnte ihre „Resozialisierung“ genannten Kollaborationsangebote ab und konnte so den Knast erhobenen Hauptes verlassen.

Abschließend möchten wir an dieser Stelle Hülya unser Beileid aussprechen. Sie hat ihre Schwester verloren und diesbezüglich haben wir ihren Brief auf Seite 38 abgedruckt.

In diesem Sinne: Für eine Gesellschaft, die das Gefangenen Info nicht mehr braucht!

Eure Redaktion