#420 | Vorwort Dezember 2018

Liebe Leserinnen und Leser,

das erfreulichste zuerst: Sonnur Demiray ist am 13. Dezember endlich freigelassen worden. Sie hatte es im Knast nicht einfach. Deswegen wünschen wir ihr viel Kraft und alles Gute für die Zukunft.
All unseren Leserinnen und Lesern und insbesondere den Eingesperrten unter Euch wünschen wir ein frohes und kämpferisches neues Jahr.
2019 bedeutet für uns aber auch das 30-jährige Bestehen dieser Zeitung. Das Gefangenen Info wird quasi Geburtstag haben und wir als Herausgeberinnen und -geber werden uns überlegen, ob und was wir diesbezüglich machen werden. Ideen und Anregungen sind natürlich willkommen.
In der letzten Ausgabe des Jahres 2018 könnt Ihr u.a. Texte über Verschwindenlassen, über die aktuelle Situation von Mumia Abu-Jamal und zur Forensik lesen. Natürlich sind auch wieder Gefangenenbriefe enthalten und so haben wir nach einer kürzeren Pause wieder einen Brief von Andreas Krebs im Heft. Er schildert darin über die Zustände im italienischen Knast und seine Situation.
Zudem haben wir einen Leserbrief von Musa Aşoğlu abgedruckt, worin er sich zu einem Beitrag von Ron Augustin äußert, welcher in der 409. Ausgabe des GI enthalten war. Der Leserbrief lag uns schon eine Weile vor, doch gab es Schwierigkeiten mit den Übersetzungen. Deswegen der verspätete Abdruck. Wir entschuldigen uns dafür.
Nun kommen wir noch zu einigen aktuellen Infos: Wir haben erfahren, dass Manfred Peter einer Patientin nicht direkt das GI 419 geben konnte. Da es nur über die interne Stationspost der Forensik verschickt werden durfte, dauerte es drei bis vier Tage länger.
Auf Seite 19 unseres Heftes ist ein kurzer Demobericht enthalten. Ergänzend ist anzumerken, dass es sich bei der in Delmenhorst festgenommenen Person um Inan Doğan handelt. Er sei auf dem Weg nach Hamburg aufgrund eines internationalen Haftbefehls bei Interpol inhaftiert worden. Informationen zufolge sei er am selben Tag einem Haftrichter vorgeführt worden, welcher in verhaften ließ.
Abschließend teilen wir mit, dass auch wir als Redaktion uns gegen das drohende Verbot der Roten Hilfe durch das Bundesinnenministerium unter Seehofer wenden, denn die RH ist für uns ein wichtiger Bestandteil des Kampfes gegen die Repression.

Unsere Solidarität gegen ihre Repression!

Eure Redaktion