Knastkämpfe im Italien der 1970er und Anfang der 1980er Jahre- Exkurs NAP | Teil 4 (letzter Teil)

Proletarische Autonomie Magdeburg
Netzwerk Freiheit für alle politischen Gefangenen, Magdeburg

Wir haben in unserer Reihe versucht nachzuzeichnen, wie sich die Knastkämpfe im Kontext intensiver Klassenkämpfe im Verlauf der 1970er Jahre bis zu ihrem langsamen Abflauen Anfang der 1980er in Italien entwickelten. Die starken Kämpfe der Gefangenen haben, wie beschrieben, sogar eine autonome politisch-militärische Organisierung, die NAP, hervorgebracht, um die es in unserem Exkurs und letzten Teil dieser Serie gehen wird.
Wie in allen gesellschaftlichen Bereichen entwickelte sich die intensive Welle von Klassenkämpfen 1969 auch in den Knästen und im illegalisierten Proletariat und brachte auch dort politische Kampfavantgarden hervor.
Wie in unserer Serie beschrieben, galt in dieser Zeit der Knast gemeinhin als „Treffpunkt“ von verhafteten (revolutionären) Militanten und proletarischen (sozialen) Gefangenen. Die dort stattfindenden Diskussionen und der Austausch von (Lebens-) Erfahrungen legten die Basis für die Entstehung neuer Selbstorganisierungsprozesse und erzeugten Dynamiken, Zusammenhalt und Spannungen, die sich später in Knastaufständen und massiven Zerstörungen von Knastinfrastrukturen entluden.
Viele Gruppen der außerparlamentarischen/revolutionären Linken solidarisierten sich mit diesen Kämpfen der Gefangenen und arbeiteten dazu mit eigenen Kommissionen. Insbesondere die Organisation Lotta Continua (beständiger Kampf) entwickelte ab 1970 eine eigene Knastkommission und widmete der Thematik eine Rubrik in ihrer Zeitung „die Verdammten dieser Erde“. Die Organisation entfaltete eine intensive Praxis mit Gefangenen und haftentlassenen (Sub-)Proletariern.
Zwischen 1972 und 1973 entwickelten sich in Lotta Continua (LC) starke Linienkämpfe zwischen einem „rechten“ und einem „linken Flügel“. Auslöser war die Frage der Unterstützung der PCI (Partito Comunista Italiano / Komunistische Partei Italiens) bei den kommenden Wahlen und die Frage des bewaffneten Kampfes/Illegalität. Der „rechte“ Flügel wollte alle Energie der Unterstützung der PCI widmen, um diese mit demokratischen Mitteln an die Macht zu bringen. Anschließend sollte LC in und mit der ArbeiterInnenschaft nach und nach so starken Druck ausüben und politische sowie wirtschaftliche Forderungen aufstellen, die im Kapitalismus nicht hätten erfüllt werden können, also systemüberwindend wirken.
Diese Position wollte den Kampf über das Mögliche hinaus zuspitzen, um einen Keil zwischen Staat und ArbeiterInnen zu treiben. Neben der Macht des Staates sollte eine parallele Macht der proletarischen Klassenbewegung wachsen. Daraus sollte eine revolutionäre Situation entstehen. In dieser Situation hätte sich die PCI nicht offen gegen die ArbeiterInnen positionieren können und hätte den Prozess unterstützt, so, verkürzt dargestellt, die Überlegung.
Der „linke Flügel“ verweigerte sich dieser „chilenischen“ („die proletarische Macht kann auch langsam durch die Übernahme des Staates über den parlamentarischen Weg erlangt werden, zu radikale Positionen provozieren jedoch einen Putsch der Rechten“) Position. Darüber hinaus stufte dieser Flügel die PCI als eine reformistische, sozialdemokratische Organisation ein, welche wenn nötig auch eine harte Haltung gegenüber den ArbeiterInnen einnehmen würde (was sich bitter bewahrheiten sollte). Sie sahen vielmehr die Notwendigkeit im Beginn der Bewaffnung der proletarischen Massen für eine direkte soziale Revolution. Auch wenn nicht klar war, wie dies zu verwirklichen sei, so orientierte sich diese Position nicht an einer abstrakten Theorie, sondern sie ergab sich aus der historischen Situation, aus den sich ergebenen Notwendigkeiten im revolutionären Prozess. Die Zunahme von staatlichem/faschistischem Terrorismus und der realen Gefahr eines Putsches (Eine Einschätzung, die sich im Nachhinein als richtig erweisen sollte. Der angefangene Putsch wurde „intern“ gestoppt, der Staatsterrorismus verschärfte sich dennoch.) sollte durch die Bereitschaft der Klasse Kämpfe militant und bewaffnet zu führen beantwortet werden. Das waren, wieder sehr verkürzt, die Postionen des „linken“ Flügels.
Als die Gesamtorganisation ihren Mitgliedern jede Perspektive außerhalb der Legalität verweigerte, verließen viele Militante die Organisation. So bildeten einige ihrer ehemaligen AktivistInnen zusammen mit (ehemaligen) Gefangenen den Kern der Nuclei Armati Proletari/NAP (Bewaffnete Proletarische Zellen). Das Ende von Lotta Continua war dadurch gekennzeichnet, dass die Organisation die Bedürfnisse der Klasse nicht mehr erfüllen konnte, praktisch von der Klasse in den Kämpfen überholt wurde. In dieser Zeit intensivierten und radikalisierten sich die Klassenkämpfe in den Fabriken, den Arbeitervieretel und wie beschrieben in den Knästen.
Im Gefängnis von Perugia entwickelten sich rege Diskussionen über Theorie und Praxis einer Stadtguerilla, welche für die Interessen des extralegalen und gefangenen Proletariats kämpfen sollte. Die Pantere Rosse (Rote Panter) wurden geboren. Zur selben Zeit entstand das Kollektiv J. Jackson in Florence. Als sich diese Erfahrungen mit der revolutionären Bewegung von Neapel vereinten, erblickte die Nuclei Armati Proletari das Licht der Welt.
Die NAP vertrat sehr stark den Kampf der proletarischen Gefangenen und befasste sich mit weiteren Problemen des Subproletariats sowie den spezifischen Interessen der Klasse im Süden (Italiens). Die dortige ökonomische Situation brachte viele prekäre und illegale/informelle Lebensweisen hervor. Die NAP agierte entsprechend zum großen Teil im Zentrum und im Süden Italiens. So gab es starke Zellen der Organisation in Rom, Florence, Mailand und am stärksten in Neapel. Der soziale, politische und organisatorische Entstehungshintergrund der Nuclei Armati Proletari ist dann auch die starke Vermischung von sozialen und politischen Gefangenen in den Knästen der 1970er Jahre. So waren ein Großteil der Militanten der NAP Angehörige des Subproletariats. Viele dieser AktivistInnen hatten sich im Knast politisiert und sahen diesen dementsprechend als „Ballungsraum“ der Klasse. Der Kampf außerhalb der Knäste wurde als wichtiges Unterstützungsmittel gerade auch der Gefangenenkämpfe begriffen. Ihre Aktionen und politischen Forderungen spiegelten dies stark wider.
Die erste Aktion, mit der die NAP öffentlich in Erscheinung trat, ist dann auch das Abspielen von Botschaften am 4.10.74 vor 3 Knästen zur Unterstützung der dortigen Kämpfe. Dafür wurden Lautsprecher präpariert, die nach der Wiedergabe explodierten. Diese Aktion leitete die Kampagne (generelle Revolte in den Knästen, flankiert durch bewaffneten Kampf der externen Zellen) ein, welche im Kommuniqué der Bewaffneten proletarischen Zellen erklärt wird.
Eine wichtige Selbstreflexion über Theorie und Praxis der NAP fand in einem Selbstinterview im Januar 1975 statt:
„Die NAP sind aus konkreten Massenerfahrungen in verschiedenen Sektoren entstanden, die manche Genossen dazu gebracht haben, sich konkret dem Problem der Illegalität zu stellen (…) wir sehen die Unterschrift NAP nicht als eine Abkürzung, die eine Organisation mit einem festen Programm kennzeichnet, sondern vielmehr als eine Unterschrift, die den eigenen Charakter unserer Erfahrung beschreibt. (…) Für uns heißt Illegalität, politische und organisatorische Strukturen zu erkämpfen, die uns in die Lage versetzen all die Erfahrungen aus dem gewaltsamen illegalen Kampf, die ein zentraler Moment der proletarischen Autonomie und des revolutionären Klassenkampfes sind und waren, weiterzuentwickeln und zu festigen.
Mit gewaltsamen illegalem Kampf meinen wir Massenerfahrungen (…) wie die Kämpfe von bewaffneten klandestinen Avantgarden, die autonom all die Aktionen entwickeln, die die Bedürfnisse der gesamten revolutionären Bewegung widerspiegeln, auch wenn es in der jetzigen Phase nicht möglich ist, sie in einer Massenform zu organisieren. (…) Die Entwicklung der unterschiedlichen Erfahrungen hat uns zu der Schaffung von Zellen von Genossen gebracht, welche an unterschiedlichen Orten, unter unterschiedlichen Bedingungen in totaler Autonomie arbeiten, die untereinander in einem organisatorischen und politischen Diskussionsverhältnis stehen. … Die Beziehungen die wir zu nicht legalen Genossen haben sind vielschichtig. Auf der einen Seite wollen wir ihnen die praktischen und theoretischen Instrumente aus unseren klandestinen Erfahrungen vermitteln, auf der anderen Seite brauchen wir durch eine möglichst breite Diskussion mit externen revolutionären Genossen neue Kräfte für unsere Aktionen, neue Ziele zum Angreifen, Elemente, die die Entwicklung unserer Erfahrung beschleunigen und der ganzen revolutionären Bewegung dienen, deren Teil wir sind. (…) Wir denken, mit unseren Aktionen und Erfahrungen auf ein reales Bedürfnis des Klassenkampfes Antworten zu finden und zu der Entwicklung des kommunistischen Programmes beizutragen. Dieser Fakt und diese Perspektive rechtfertigen die Risiken, die wir eingehen.“
Am 22. November 1976 beginnt in Neapel der Massenprozess gegen 26 angebliche Militante der NAP. Dieser endet am 15. Februar 1977 mit hohen Haftstrafen für die Angeklagten. Im Dezember 1977 erscheint eine Bilanz, erarbeitet von Gefangenen, in welcher sie ihre Erfahrung als NAP für beendet erklären. Die Organisation löst sich in den Brigate Rosse/BR (Rote Brigaden) auf, mit welchen sie zu diesem Zeitpunkt schon eine gemeinsame Geschichte, geprägt von gemeinsamen politischen Diskussionen und bewaffneten Aktionen/Kampagnen, hat. Andere Militante der NAP wiederum sitzen ihre Strafen ab, ohne anderen Organisationen beizutreten.

Was erwähnt werden muss

Nach der Entführung des hohen Ministerialbeamten und Richters Giovanni D’Urso (12. Dezember 1980 – 15. Januar 1981) nahmen die schon seit einiger Zeit schwelenden politischen Differenzen innerhalb der Roten Brigaden weiter zu. Als erstes spaltete sich die Mailänder Kolonne von der Gesamtorganisation ab und agierte ab diesem Moment autonom als „Kolonne Walter Alasia“ (Gefallener Militanter der BR aus Mailand). Wenig später gibt die Kolonne aus Neapel gemeinsam mit der sogenannten Knastfront (also der Mehrheit der Gefangenen) durch zwei Entführungen, die des DC-Politikers Ciro Cirillo (Konservativer Politiker der Christdemokraten) und die von Roberto Peci (Verräter), ihre Eigenständigkeit bekannt. Dieses eigenmächtige Vorgehen führte zur definitiven Trennung von den Roten Brigaden. Auch der übrig gebliebene Hauptflügel der Brigate Rosse, welcher sich fortan BR-PCC (Rote Brigade – Kämpfende Kommunistische Partei) nennen sollte, wird sich Jahre später in zwei Fraktionen, die sogenannte 1. Position (BR-PCC) und 2. Position (UCC), spalten.
Im Sommer 1981 trifft sich die BR- Exekutive (Nationale Leitung) mit der Knastfront und der Neapolitanischen Kolonne, um ein letztes Mal die Möglichkeiten zu prüfen, ob die internen Widersprüche zu lösen sind, vergeblich. Die offizielle Spaltung wird im September desselben Jahres bekanntgegeben.
Die Abspaltung der Knastfront und der Neapolitanischen Kolonne wird den Name Rote Brigaden-Guerillapartei (BR-PG) tragen und im Dezember 1981 mit dem Papier: “Gründungsthesen der Guerillapartei“ ihre Konstituierung bekannt geben. Die Guerillapartei hatte die größten. sowohl politisch-ideologischen, als auch organisatorisch-personellen Überschneidungen mit der ehemaligen NAP.
Die theoretischen Grundlagen basierten auf der Annahme der absoluten Feindschaft zwischen den Klassen, dem totalen sozialen Krieg, welcher in den Metropolen alle sozialen Beziehungen durchdringt. Ihr Vorschlag vom bewaffneten Eingreifen für das gefangene Proletariat traf auf (diffusen) Zuspruch bei den gefangenen Militanten. Innerhalb weniger Jahre werden allerdings die letzten freien aktiven Kader der Organisation verhaftet.
Anfang der 1980er war die Konterrevoltion in Italien bereits im vollen Gange. Verhaftete wurden systematisch gefoltert, den Gefangenen wurde offen mit der „deutschen Lösung“ (die Ermordung der GenossInnen 1977 in Stuttgart-Stammheim) gedroht, in gezielten Hinterhalten wurden RevolutionärInnen erschossen. In Bologna verübten Faschisten im Auftrag des Staates einen Bombenanschlag auf den Hauptbahnhof mit 85 Toten und über 200 Verletzten, welcher versucht wurde den Roten Brigaden zuzuschieben. Es wurden Gesetze eingeführt, welche die „Reue“ und den Verrat belohnten. Hinzu kamen die Umstrukturierung der Fabriken und die Einführung der Sonderknäste. Dies alles fügte der revolutionären Bewegung schwere Schläge zu. Die revolutionären Kräfte reagierten auf diese Entwicklungen wiederum ebenfalls mit einer Militarisierung der eigenen Politik, sowohl draußen, als auch in den Knästen. Beides führte zu Entgleisungen. So kam es zu einer Kampagne gegen Verräter und „Reuige“, hauptsächlich getragen von der Guerillapartei, die in den Knästen sehr hart geführt wurde. Der ab Anfang der 1980er einsetzende massenhafte Verrat konnte so nicht gestoppt werden, war dieser natürlich auch politisch begründet. In den Knästen entstand ein Klima des Misstrauens unter den Gefangenen. Mitte der 1980er war die Niederlage der revolutionären Linken und der Gefangenenbewegung für diesen Kampfzyklus besiegelt.

(Unvollständige) Aktionschronik der NAP

1974

  • 4. Mai Neapel: Beschlagnahme von Dokumenten aus einer MSI-Sektion (Faschisten).
  • 25. Juli Neapel: Entführung des Industriellen Antonio Gargiulo. Das Lösegeld wird bezahlt (70 Millionen Lire) und um 22:00 Uhr des gleichen Tages wird er wieder freigelassen. Zu dieser Aktion wird sich allerdings niemand bekennen.
  • 3. September: Veröffentlichung des Dokuments: „Bewaffnete Proletarische Zellen, Proletarische Autonomie, externe Zellen der Gefangenenbewegung“. Dieses Dokument wird die Kampagne „genereller Aufstand in den Knästen und bewaffneter Kampf in den externen Zellen“ begründen und politisch erklären.
  • 4. Oktober Mailand, Neapel, Rom: Erste offizielle Aktion der NAP: Abspielen von Audiobotschaften vor Knästen zur Unterstützung der Knastkampfe, mit Forderungen bezüglich Knast- und Gesetzesreformen. Nach dem Abspielen explodieren die Rekorder. Diese Aktion wird die Kampagne „genereller Aufstand in den Knästen und bewaffneter Kampf in den externen Zellen“ einleiten.
  • 5. Oktober Neapel: Eindringen in den Sitz des UCID (Union katholischer Unternehmer in Italien) in dem Versuch den Exponenten der DC zu treffen. Diese Aktion der Neapolitanischen Zellen und die vom 7. November zeigen starke Gemeinsamkeiten mit denen der BR.
  • 29. Oktober Florenz: Während einer Bankenteignung werden Luca Mantini (Gründer des Collectiv J.Jackson) und Giuseppe Romero von den Bullen erschossen. 3 NAP Mitglieder können entkommen, aber 2 Verletzte, Pietro Sofia und Pasquale Abatangelo, werden verhaftet. Der Marscial der Carabinieri Luciano Arigucci wird verletzt.
  • 7. November Neapel: Eindringen in einen Sitz der DC.
  • 18. Dezember Neapel: Entführung des Zement-Industriellen Giuseppe Moccia.
    Das Lösegeld wird bezahlt (1 Millionen Lire) und 4 Tage danach wird er freigelassen.

1975

  • 11. März Neapel: Während der Vorbereitung einer Bombe in einem Unterschlupf in der Via Consalvo 109 explodiert diese, verletzt den Genossen Alfredo Papale schwer und tötet den Genossen Vitaliano Principe. Der Unfall ermöglicht es der Polizei viele Informationen über die NAP zu bekommen und drei weitere Unterschlüpfe zu finden.
  • 21. April Rom: Verletzung des regionalen Regierungsberaters Filippo de Jorio durch NAP.
  • 6. Mai Rom (in Zusammenarbeit mit BR): Entführung des Direktors des Büro X des Elektronischen Zentrums der Zentralen Direktion der Strafvollzugsanstalten, Giuseppe di Gennaro. Die Forderung ist die Verbreitung eines Kommuniqués im Radio und die Verlegung einiger Gefangener. Als die Forderungen erfüllt werden, wird er am 11. Mai freigelassen.
  • 9. Mai Viterbo: 2 Gründer der NAP und ein sozialer Gefangener versuchen einen Ausbruch. Als dieser scheitert, nehmen sie Vollzugsbeamte als Geiseln und bekennen sich zur Entführung von di Gennaro.
    Im Laufe dieser verlängerten Aktion der NAP verteilen sie drei Kommuniqués, die Gefangenen erklären ihre Position in 2 weiteren Kommuniqués und einem Selbstinterview.
  • 30. Mai: Genosse Giovanni Tara stirbt als er eine „Radiobombe“ auf dem Dach einer „Vollzugs-Irrenanstalt“ positioniert, die von vielen als ein wahres Nazilager bezeichnet wurde.
  • Juni: Eine wichtige Reflexion über die generelle politische Linie der NAP wird in Form eines Selbstinterviews verbreitet.
  • 8. Juli Rom: Eine Einheit des Antiterrorismus entdeckt in Rom die Wohnung von Anna-Maria Mantini, wartet auf sie und richtet sie hin, als sie nach Hause kommt.

1976

  • Zwischen Ende 1975 und Anfang 1976: unterschiedliche Aktionen gegen Knastpersonal und Vertreter des Ministerium der Justiz.
  • 28. Januar Rom: Die Zelle „sergio romeo“ verletzt den Magistrat, der sich um die Knäste und Verlegungen kümmert.
  • 9. Februar Rom: Die Zelle „29. Oktober“ verletzt den Carabinieri-Offizier Antonino Tuzzolino (der gelähmt bleibt), welcher die Genossin Anna – Maria Mantini erschoss.
  • Zwischen März und Mai 1976 gemeinsame Kampagne von NAP und BR:
  • 1. März: Aktionen gegen Autos und Kasernen der Carabinieri in unterschiedlichen Städten.
  • 3. März Neapel: Gescheiterter Ausbruchsversuch von 16 Gefangenen der NAP. Sie nehmen Wärter als Geiseln, die sie nach Garantie der Unversehrtheit wieder freilassen.
  • 15. März: Sprengstoffangriff auf Bullenkaserne.
  • 22. April Mailand: Eindringen in den Sitz des Inspektorats der Knastinstitute.
  • 5. Mai Rom: Verletzung des Magisters Paolino Dell’anno für die Verschleierung der Todesumstände von Anna – Maria Mantini.
  • 15. Juli Rom: Festname des Napisten Giovanni Gentile Schiavone.
  • 22. November Neapel: Beginn des Prozesses gegen 26 angebliche Militante der NAP, der am 15. Februar 1977 endet.
  • 14. Dezember Rom: Angriff auf den Vizedirektor der örtlichen Polizei Alfonso Noce.
    Während der Schießerei stirbt der Napist Martino Zichitella. Ein Bulle stirbt, Alfonso Noce und ein weiterer Bulle werden verletzt.

1977

  • 22. Januar: Flucht von Maria Pia Vianale und Franca Maria Salerno aus dem Knast.
  • 22. März: In einem Bus wird die Genossin Maria Pia Vianale von einem Bullen erkannt, dieser wird aber rechtzeitig von einem Genossen erledigt.
  • 2. Mai Rom: Der Anwalt der Roten Hilfe Saverio Senese wird unter dem Vorwurf der Unterstützung der NAP verhaftet.
  • 1. Juli: Die Bullen entdecken auf einer Kirchentreppe 3 Napisten. In der folgenden Schießerei wird ein Genosse von den Bullen regelrecht hingerichtet.
  • Ende 1977 Zusammenschluss mit den BR