10 Jahre Haft für ein Graffiti

Redaktion

In Aserbaidschan wurden die Anarchisten Giyas und Bayram zu jeweils 10 Jahren Haft verurteilt. Sie sollen eine Statue des ehemaligen Präsidenten Aserbaidschans mit Graffiti „verschönert“ haben. Da es für solche Aktionen gewöhnlich „nur“ ein Jahr Haft gibt, wurde ihnen von den Behörden Heroin untergeschmuggelt, um sie unter Druck zu setzen.
Auf dem Graffiti, welches am Tag der Unabhängigkeit gesprüht worden war, war zu lesen: „Alles gute zum Sklaventag“. Sie wollten damit gegen Personenkult, gegen diktatorische Heerschaft, gegen Autoritarismus, gegen Unterdrückung und Ausbeutung der Menschen in Aserbaidschan protestieren. Bayram berichtet, dass seine Zugeständnisse unter schwerer Folter zustande gekommen seien. Ihm wurde auch angeboten, Blumen an die Statue zu legen und sich im aserbaidschanischem Fernsehen bei der Statue zu entschuldigen.
Er lehnte dies ab und wurde daraufhin erneut gefoltert. Es gab mehrere Solidaritätsaktionen, unter anderem in Deutschland und in der Türkei.
Aus Bayrams Schlussrede: „Es wurde ständig von mir gefordert, dass ich mich vor dem Denkmal von Heydar Aliyev mit einem Blumenstrauß entschuldige und dieses im aserbaidschanischem Staatsfernsehen ausgestrahlt wird. Es ist mir aber ehrenvoller, im Gefängnis zu sein als das ich bereue und um Begnadigung bettele, um frei zu sein. Ich sehe mich nicht als ein Häftling. Ich bin ein Liebhaber der Freiheit.“

Giyas ve Bayram Azadliq!