Hilferuf von Rainer Loehnert

Rainer Loehnert, 10. August 2017

Liebe AnarchistInnen und GenossInnen!

Erst mal möchte ich mich für die vielen Karten von verschiedenen Kampfplätzen wie z.B „war starts here“ in der Nähe von Magdeburg bedanken. Diese Karten bedeuten mir sehr viel, danke.
Ich möchte hiermit den nächsten Termin bezüglich meiner Anhörung bekanntgeben.
Am 31. August 2017 kommt es zu der jährlichen Überprüfung meiner Unterbringung (in der Forensik). 31 mal wurde meine Inhaftierung schon bestätigt. Die Verhandlung findet um 11 Uhr vor dem Landgericht Kleve, Schwanenburg Schloßberg 1, Sitzungsaal C4 statt.
Ich hoffe, dort Recht zu bekommen. Wobei natürlich schon spekuliert wird, mich zusammen mit Neo-Nazis unterzubringen. Wohin das führt, sieht man an Hugo Pinell aus den USA, der im Alter von 70 Jahren von zwei Faschisten in einem Gefängnishof umgebracht wurde.
Derzeit bin ich im Haus 1, dem Krisen- und Aufnahmehaus, untergebracht.
Klar wird da auch mein Tod gemäß §63 und §62 angestrebt.
Das alles geschieht unter der sicheren Obhut der LVR Rheinland als Träger und der CDU Landesregierung.
Ich habe schon mehrmals das Glück gehabt, zu überleben.
Erscheinen werde ich vor Gericht. Ich bin ein Gegner dieses imperialistischen, kapitalistischen Staates, der versucht meinen Willen zu brechen und mich psychisch und physisch zu foltern. Sei es durch Injektionen,Verlegungen und Durchsuchungen nach angeblichen Waffen, Drogen, Medikamenten. Das alles zielt gegen mein revolutionäres Denken.
Wer das Radiointerview bei Radio Flora gehört hat, weiß dass ich Anarchist bin und mit AktivistInnen aus Spanien sympathisiere wie Gabriel Pomba da Silva und Marina Bonnade Bonardo, zur Zeit in französischer Haft wegen „ETA“ inhaftiert.
Das Landgericht muss mir jetzt endlich Vollzugslockerungen wie begleiteten Ausgang gewähren und mir so eine Freiheitsperspektive eröffnen.
In den letzten Jahren bekam ich nach der Verhandlung 14 Tage später vom Gericht eine Mitteilung, „die Unterbringung von Herr Loehnert dauert an.“
Nein, das darf nicht wieder geschehen.
Deshalb schickt mir massenweise Briefe, Karten, Fotos und Pakete, damit die zuständige Strafvollzugkammer in Kleve bemerkt, das ich nicht alleine bin und mir eine Ablehnung nicht gefallen lasse.
Wenn ihr mir schreibt und Marken beilegt, schreibe ich euch sicher zurück.
Geld benötige ich übrigens auch, um mir gesunde Sachen wie Müsli oder Vitamintabletten leisten zu können.

Anarchistische und antiimperialistische
Grüße

Rainer Loehnert